// KODIERUNG DEFINIEREN Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen

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Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen

(Frankreich 1986)

Originaltitel: Betty Blue - 37°2 Le Matin
Alternativtitel:
Regie:
Jean-Jacques Beineix
Darsteller/Sprecher: Beatrice Dalle,
Genre: - Drama


Eine Woche kennt Zorg inzwischen seine Betty. Jede Nacht hatten sie wunderbaren Sex, mehr passiert nicht. Dann eines Tages steht sie vor seiner Tür und will bei ihm einziehen. Die zwei verlieben sich ernsthaft ineinander, doch als Zorg mit seinem miesen Arbeitgeber in Streit gerät wegen seiner neuen Freundin, kriselt es zwischen ihnen. Dann allerdings findet Betty einen Stapel Hefte. Hier hat Zorg vor einigen Jahren einen Roman verfasst und nachdem Betty dies gelesen hat, sieht sie ihren Lover mit ganz anderen Augen. Für sie ist er der größte Schriftsteller aller Zeiten und in diesem miesen Job, den er gerade ausfüllt, hat er nichts zu suchen. Kurzerhand vernichtet sie seine Einrichtung und fackelt den billigen Bungalow ab. Zorg lässt es sich gefallen und lässt sich auf das bevorstehende Abenteuer ein und fährt mit Betty zu ihrer Freundin Lisa nach Paris, wo sie eine zeitlang wohnen können. Hier tippt Betty in wochenlanger Kleinarbeit das Manuskript ab, um es Verlegern zu schicken. Leider hagelt es Absagen und Betty hält dies nervlich nicht aus. Einige unkontrollierte Aussetzer sorgen Zorg. In einer Pizzeria sticht sie einem weiblichen Mecker-Gast eine Gabel in den Arm und verletzte in rasender einen Verleger. Als die Mutter von Eddy, dem neuen Freund von Lisa, stirbt, fahren sie alle zur Beerdigung in sein Heimatdorf. Dort übergibt Eddie Betty und Zorg die Verantwortung für den Klavierladen seiner Eltern und für die beiden bricht eine großartige Zeit an. Bald darauf glaubt Betty, dass sie schwanger sei und ist überglücklich. Wie ein Schneekönig freut sie sich auf das Kind, doch bald darauf muss sie feststellen, dass der Schwangerschaftstest falsch war. Noch schlimmer: Sie kann gar keine Kinder bekommen. Extreme Depressionen machen sich bei ihr breit...

Puh, das ist immer wieder ein Film, der mich mit einem dicken Kloß im Hals zurücklässt. Ich muss es zugeben, dass „BETTY BLUE“ mein ewiger Lieblingsfilm ist, ohne Wenn und Aber. Das liegt einerseits an der göttlichen Beatrice Dalle, die mit diesem Film zur französischen Erotik-Ikone aufgestiegen ist und die für mich der Prototyp einer Französin ist und sogar Zorg-Darsteller Jean-Hughes Anglade ist für mich die Prototypen eines Franzosen, so stellt man sich einen jungen Franzmann vor. Andererseits allerdings liegt es auch an der wirklich tollen Geschichte über das Mädchen Betty, bei der alles wirklich extrem und auch extrem leidenschaftlich ist. Das konzentrierte Abtippen des Buches, wie sie Zorg überredet, das Bungalowdorf hinter sich zu lassen, ihre Wut, ihre Ausdauer, ihr Sex, ihre Leidenschaft, die Freude auf das Kind und nicht zuletzt ihre Liebe zu Zorg. Und Zorg drückt es auch sehr gut aus: „Die Welt ist zu klein für Betty“. Es stimmt für mich alles. Die Geschichte ist melancholisch, leichte Einlagen von Humor, ohne das es stört, ja, sogar der Geschichte noch förderlich ist, eine Musik, die immer wieder unter die Haut geht, die Schauspieler alleroberste Klasse, eine depressive, aber nicht hoffnungslose Stimmung. Gänsehaut pur, das ist und bleibt für mich der beste Film aller Zeiten. (Haiko Herden)

Zorg ist eine Art „Mädchen für Alles“ in einem Bungalowdorf an der französischen Küste. Mit Betty hat er eine lockere, zunächst rein sexuelle Beziehung und ist ganz zufrieden mit seinem Leben. Als Betty ihren Job verliert, zieht sie bei ihm ein und zwischen beiden entsteht langsam eine engere Beziehung. Als es mit dem Besitzer der Bungalows immer wieder Ärger gibt, flippt Betty aus und entdeckt, als sie gerade die Bude auseinander nimmt, eine Kiste mit Schreibheften, in denen Zorg vor längerer Zeit einen Roman verfasst und beinahe wieder vergessen hat. Betty liest die Hefte und hält Zorg von da an für einen großen Autoren, der veröffentlicht werden muss. Um aus dem kleinen Kaff heraus zu kommen, zündet sie den Bungalow kurz entschlossen an und die beiden machen sich auf nach Paris, wo sie bei Betty´s Freundin Lisa unterkommen. Betty tippt das Manuskript zu dem Roman und verschickt es an alle möglichen Verlage, es kommen aber nur Absagen. Immer häufiger dreht Betty durch. Einmal sticht sie einem Gast in der Pizzeria von Eddy, Lisa´s Freund, in der beide arbeiten, eine Gabel in die Hand, ein anderes Mal verletzt sie einen Verlagsangestellten, der Zorg´s Manuskript abgelehnt hat im Gesicht. Als Eddy´s Mutter überraschend stirbt, fahren alle vier in das kleine Dorf zur Beerdigung. Dort macht Eddy ihnen das Angebot, den Klavierladen der Mutter zu übernehmen und Betty und Zorg bleiben dort und erleben eine Phase fast vollkommenen Glücks, doch auch hier hat sie immer häufiger Ausraster. Als Betty nach einem Schwangerschaftstest glaubt, ein Baby zu bekommen, scheint das Glück perfekt zu sein, doch der Test stellt sich als falsch heraus. Betty kann keine Kinder bekommen und fällt in ein tiefes Loch. Sie verletzt sich selber schwer und kommt ins Krankenhaus, wo sie in einem apathischen Zustand ans Bett gefesselt dahin vegetiert. Zorg kann das nicht mit ansehen. Nachdem ein Verleger ihm mitgeteilt hat, dass sein Buch veröffentlicht wird, fasst er einen Entschluss…

Dieser Film ist einfach großartig, mein absoluter Lieblingsfilm, auf den ich Mitte der 80er Jahre eigentlich nur zufällig gestoßen bin. In einer Kinozeitschrift war ein Bericht darüber und daneben ein Poster von Beatrice Dalle. Nur aufgrund dieses Bildes besorgte ich mir den Film und war begeistert. Nie zuvor habe ich ein so intensives Drama gesehen, eine Liebesgeschichte, die bis an jede Grenze geht und tragisch enden muss. Mit Beatrice Dalle und Jean-Hugues Anglade wurde die Idealbesetzung gefunden. Beide leben ihre Rollen und wurden verdienterweise Stars. Regisseur Jean-Jacques Beineix hatte bereits zuvor mit „DIVA“ einen Kultfilm geschaffen, der in einem Hamburger Kino mehrere Jahre ununterbrochen lief. Sein Meisterwerk ist aber „BETTY BLUE“ nach dem Roman von Philippe Djian. Die bekannte Kino- und Videoversion läuft knapp zwei Stunden und kann natürlich den Roman nicht vollständig wiedergeben. Einige wichtige Episoden wie der Weihnachtsausflug, Betty´s Gefängnisaufenthalt oder ihr Ausflippen in einem Supermarkt und der anschließende Streit sind komplett weggelassen worden. Andere Dinge wurden verändert, so wurde aus Betty´s Schwester Lisa eine Freundin und die Begegnung mit der Polizei findet nicht auf einem Zollhof, sondern vor einer Kirche statt. Teilweise finden sich aber auch Dialoge aus dem Roman fast wortgetreu im Film wieder Zum Glück gibt es aber auch noch einen knapp dreistündigen Director´s Cut, der an dieser Stelle in Kürze noch einmal besprochen wird.

Wie fast immer, ist das Buch besser, als der Film, aber zumindest schaffen es die Hauptdarsteller, dass man ihre Gesichter beim Lesen des Buches ständig vor Augen hat, weil sie einfach perfekt passen. Zudem ist die Filmmusik fantastisch, vor allem das Stück, das Betty und Zorg nachts im Klaviergeschäft spielen, geht einem nicht mehr aus dem Ohr. Leider wurde die deutsche Verleihcassette 1987 im widerlichen Vollbild veröffentlicht, so dass teilweise wichtige Szenen nur teilweise zu sehen sind. Es wird Zeit, dass der Director´s Cut endlich in Deutschland auf DVD veröffentlicht wird, bis dahin muss man mit der französischen oder australischen DVD vorlieb nehmen. (CBS Fox Video) (A.P.)



Alles von Jean-Jacques Beineix in dieser Datenbank:

- Otaku (Frankreich 1994)
- Betty Blue - 37,2 Grad am Morgen (Frankreich 1986)
- Diva (Frankreich 1981)

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