Wir befinden uns in einem Herrenhaus im Süden Frankreichs, wo viele Leute ihren Urlaub verbringen. So auch der 14-jährige Julien, der sich in der Pubertät befindet und sich beginnt für Frauen zu interessieren. Er verliebt sich in die 17-jährige Julia, seine Cousine, doch die will nichts von ihm, weil sie ihn zu jung findet. Dann kommt Charles hinzu, der sich in Julia verliebt, obwohl er eigentlich verlobt ist...
Das Allegra Liebe & Sex-Lexikon von A-Z beschreibt den Begriff „Zärtliche Cousinen“ als „Bezeichnung für fummelnde Babysitter aus der Verwandtschaft“. Man muss den Begriff auch nur mal in einer Internet-Suchmaschine eintippen und stößt so auf Hunderte von Sexseiten. Dieser Film hier aber ist kein Sexfilm, sondern ein Erotikfilm, was ein deutlicher Unterschied ist. Der britische Regisseur David Hamilton hat sich vor dem Filmgeschäft einen Namen als Fotograf gemacht. Seine Spezialität und Vorliebe sind sehr junge Frauen, die er mit einem extremen Weichzeichner fotografierte und die aus diesem Grunde wie gemalt aussehen. Genau diesen Stil überführte er auch in die Filmwelt. Seine Hits heißen „BILITIS“, „ERSTE SEHNSUCHT“ und natürlich „ZÄRTLICHE COUSINEN“ und sie sind mit eben jenem Weichzeichner und viel Gegenlicht gedreht, so dass der komplette Film total unscharf ist. Dazu kommen sehr weiche und kontrastlose Farben und fertig ist der totale Kitsch. In den Siebzigern hat er sich eine eigene Filmnische gegründet und zeigte das Erwachen der Sexualität der Heranwachsenden. In den Neunzigern könnten seine Werke allerdings ein bisschen fremd wirken, immerhin handelt es sich hier um Minderjährige, die ihren Körper und den des anderen Geschlecht entdecken. Es gibt zwar keine wirklich pornographischen Szenen, aber nackte junge Teeniekörper, die sich liebkosen, vor allem, weil die Darsteller auch noch sehr jung aussehen. Das könnte für einige sicherlich sehr anstößig wirken und ich möchte es jedem selbst überlassen, was er darüber denkt. Darüber hinaus ist „ZÄRTLICHE COUSINEN“ allerdings eine etwas zähflüssige Komödie, die typisch französisch konstruiert wirkt. Trotzdem, zusammen mit „BILITIS“ ein absoluter Klassiker des Siebziger-Erotikfilmes.
Die deutsche DVD von Marketing-Film präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) und Französisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85. Als Extras gibt es den Original-Trailer (3:01 Min.), eine Bildergalerie (7:44 Min.), den alten deutschen Vorspann (3:16 Min.), den alten deutschen Abspann (1:55 Min.), Fotos von der Produktion (0:50 Min.), Filmographien von Thierry Tevini, Evelyne Dandry, Valérie Dumas und David Hamilton, ein Text-Interview mit Anja Schüte, eine Artwork-Galerie (1:49 Min.) und zu guter Letzt gibt es noch die US-Fassung (die französische O-Ton-Fassung mit englischen Untertiteln). Die DVD erscheint zusätzlich in einer Special Edition in einem schönen Digipack. Die Ausführung der DVD ist die gleiche, nur die Verpackung ist anders. (Haiko Herden)
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