Ostdeutsches Ödland. Hier haben Elke und Arnold ihre Datsche, so eine Art Ferien- oder Kleingartenhaus. Seit ewigen Jahren haben sie hier ihren Urlaub verbracht und Arnold hat hier sein ganzes Herzblut hineingesteckt. Elke allerdings möchte auch mal was anderes erleben und hat Arnold überredet, die Datsche zu verkaufen. Der Makler soll schon morgen Abend in die Hütte zum Verhandeln kommen. Arnold ist nicht überzeugt von der Geschichte. Früher hat er als angesehener Ingenieur gearbeitet, heute ist er arbeitslos. An ihrem letzten Abend allerdings werden sie hier von zwei Einbrechern überrascht, die sie vollkommen ausrauben und wieder verschwinden. Völlig perplex zurückgelassen entbrechen die ersten aufgestauten Aggressionen zwischen den Ehepartnern, doch dann kommen die Einbrecher überraschend wieder zurück.
„DIE DATSCHE“ ist für mich einer der besten Pre-Mauerfall-Filme über das Leben in der DDR. Mit schwarzem Humor versehen, mit witzigen Charakteren und einer interessanten Story kann das Debut von Jan Fiebelers (es handelt sich um seinen Abschlussfilm in der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg). Irgendwie hat man das Gefühl, dass Tarantino-Gangster auf Ostdeutsche treffen und das ist naturbedingt sehr skurril. Das Ganze wirkt wie ein Kammerspiel und wird getragen von den guten Darstellern, die eine Geschichte erzählen, wie sich zwei Menschen nach der Wende in verschiedene Richtungen entwickelten. Die moderne Frau, die nach vorne blickt und der traditionelle Mann, der den guten alten Zeiten nachtrauert und gerne wieder dorthin möchte. Insofern eine Parabel über Spießigkeit und dem Muff der alten Tage gepaart mit einer guten Gangstergeschichte mit einigen witzigen Wendungen.
Die deutsche DVD von UAP präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:2.35. Als Extras gibt es eine Bildergalerie mit Fotos aus dem Film (2:09 Min.) sowie Trailer zu „DIENEN BEI DER NVA“, „PINKY“, „DIE SCHNEEKÖNIGIN“, „PINOCCHIO´S NEUE ABENTEUER“ und „DIE WILDEN SCHWÄNE“. (Haiko Herden)
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