Richard ist Bestattungsunternehmer in einem kleinen Ort in Schottland. Auf einer Beerdigung trifft er die Amerikanerin Barbara, die ihn ein bisschen heiß macht und ihn zu sich nach Los Angeles einlädt. Tatsächlich reist er ihr später nach und macht sich auf die Suche nach dem Mädchen, in das er inzwischen regelrecht verknallt ist. Tatsächlich findet er sie in einem Restaurant. Die ungewöhnliche Stadt ist für Richard, der eher ruhigeres gewöhnt ist, ein regelrechtes Abenteuer, er lernt viele spannende Leute kennen. So zum Beispiel Barbaras Kellerin-Kollegin Julie, Moss oder Moss, dem Poolreiniger, für den immer alles cool ist. Es gibt aber auch negative Menschen, wie zum Beispiel den oberschmierigen Fotografen Michael, der seine Models immer am liebsten ins Bett zerren würde, anstatt gute Fotos zu machen. Und natürlich gibt es da noch Richard, der bis vor kurzem mit Barbara zusammen war und es nicht gerne sieht, dass Richard hinter Barbara her ist. Eines Tages landen die beiden in Las Vegas in einer Hochzeitskapelle und heiraten, doch das ist nicht das Happy End...
„L.A. WITHOUT A MAP“ ist die Verfilmung eines Buches von Richard Rayner, das den gleichen Titel trägt. Regisseur Mika Kaurismäki hat mit Rayner zusammen auch das Drehbuch geschrieben. Und da haben wir auch schon den Namen genannt: Mika Kaurismäki. Ein Mann, der wirklich coole Filme dreht, wobei das Wort „cool“ sehr ernst zu nehmen ist. Seine Werke sind langsam, leicht skurril und immer sieht man die Band Leningrad Cowboys dabei. Genauso ist es auch hier. Kaurismäki präsentiert dieses Mal einen leicht schrägen Europäer, der in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt. Kaurismäki schafft dabei das Kunststück, dass die Europäer die Amis dämlich finden und ich kann mir vorstellen, dass die Amis den Europäer beknackt finden. Wir als Europäer wissen aber, dass die Amis wirklich ziemlich bescheuert sind, doch die merken das gar nicht. „L.A. WITHOUT A MAP“ ist zwar eine Komödie, die auch leicht dramatische Momente besitzt, hauptsächlich aber durch seine leicht obskuren Momente lebt. Gut ist auch, dass man in einer kleinen Nebenrolle Johnny Depp sieht, der seine Rolle aus „DEAD MAN“ in etwas abgewandelter Form spielt. „L.A. WITHOUT A MAP“ ist sicherlich nicht Kaurismäkis bester Film, aber mit Sicherheit sein kommerziellster.
Die deutsche DVD von Atlantis Film präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1) und Englich (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85. Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es ein Making Of (7:30 Min.), Interviews mit James LeGros, Julie Baines, Caroline Hanania, Mika Kaurismäki, Richard Rayner, David Tennant, Vinessa Shaw, Anouk Aimee, Mato (Leningrad Cowboys), Julie Delphy und Cameron Bancroft (gesamt ca. 24 Min.), eine B-Roll (13:47 Min.), eine Slideshow (2:00 Min.), der Inhalt des Filmes in Textform, Produktionsnotizen, Filmographien von Mika Kaurismäki, David Tennant, Vinessa Shaw, Vincent Gallo, Julie Delpy und Johnny Depp, Trailer zu „BARAKA“, „KIKUJIROS SOMMER“, „RESTORATION – ZEIT DER SINNLICHKEIT“, „DAS LIEBESDRAMA VON VENEDIG“ und „CADENCE – EIN FREMDER KLANG“. Zusätzlich gibt es noch einen Kurzfilm über Samy, das Drehbuch und seinem langen Weg, bis es endlich zur Verfilmung kommt (10:07 Min.). (Haiko Herden)
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