Julia Reuter ist eine Reporterin und ermittelt in Schweden im Falle von Waffenschieberei. Ein LKW voller Biowaffen wid auf die Fähre „Estonia“ verladen, doch dummerweise verpasst sie es, mitzufahren. Dies sollte ihr Glück sein, wie sich später herausstellte, denn die „Estonia“ versank. Bereits in Stockholm kann sie mitbekommen, wie einige Tatsachen schnell unter den Teppich gekehrt werden und so beginnt sie zusammen mit dem Anwalt Westermark, der die Katastrophe überlebte, aber seinen Sohn verlor, mit Recherchen. Schnell geraten sie zwischen alle Fronten, denn ihre Nachforschungen werden von höchster Stelle blockiert…
In der Nacht vom 27. auf den 28. September 1994 sank die schwedisch-estnische Fähre „Estonia“ während einer Überfahrt in der Ostsee. 852 Menschen fanden dabei den Tod, 137 konnten gerettet werden. Wieso die Fähre untergegangen ist, wurde nie aufgeklärt, denn die eingesetzte Untersuchungskommission kam ganz offensichtlich zu einem falschen Ergebnis, nämlich dass es sich um einen Unfall handelte, obwohl viele Hinweise auf einen Anschlag schliessen ließen. Insbesondere war merkwürdig, dass man die Leichen niemals barg, obwohl die Fähre nur 60 Meter unter dem Meeresspiegel lag. Dieser Spielfilm basiert auf den Erlebnissen der Spiegel-Journalistin Jutta Rabe und des Anwalts Henning Witte, die eigene Nachforschungen durchführten und zu dem Schluss kamen, dass kriminelle Aktivitäten von höchster Stelle eine Rolle spielten. Das macht den Film sehr gelungen, denn man hält sich eng an die Tatsachen, obwohl natürlich auch dramaturgische Dinge hinzugefügt wurden. Ansonsten ist das Schauspiel aller Darsteller, bis auf Jürgen Prochnow und im Grunde auch Donald Sutherland, ein bisschen hölzern und natürlich darf man auch kein Effektegewitter erwarten, denn es ist ein Thriller, der die Umstände des Untergangs beleuchtet, kein zweiter „TITANIC“. Besonders interessant ist aber mal wieder, dass die breite Öffentlichkeit es sich mal wieder gefallen ließ, dass man sie anlügt. Es gab zwar hier und da ein paar Wogen, doch wie immer verebbt alles wieder. Erschreckend.
Die deutsche DVD von Eurovideo präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.78 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es den deutschen Kinotrailer (2.12 Min.), den englischen Kinotrailer (2:17 Min.), ein Making Of (40:20 Min.) sowie eine äußerst interessante Dokumentation mit dem Titel "Der Fall Estonia: Eine Journalistin auf der Suche nach der Wahrheit" (25:05 Min.). (Haiko Herden)
|