Nachdem der Kopf der Buddhastatue Ong-Bak, die als Schutzgott des Dorfes verehrt wird, gestohlen wird, bricht der junge Ting nach Bangkok auf, um den Kopf zurück zu holen. Ting ist ein trainierter Muay Thai-Kämpfer und möchte buddhistischer Mönch werden. Schon bald gerät er in Bangkok in Schwierigkeiten und muss seine Kampfkunst immer wieder einsetzen...
Über „Ong-Bak“ schreiben alle Rezensenten in etwa das gleiche: Null-Story, aber geniale Martial Arts-Kämpfe. Auch diese Besprechung wird in diese Richtung gehen, weil man kaum etwas anderes zu dem Film sagen kann. Die Handlung ist kaum mehr als „junger Mann muss kämpfen, um ein Unrecht wieder grade zu biegen“. Dazu gibt es noch eine Prise „Fight Club“-Atmosphäre und eben jede Menge Kämpfe, die angeblich ohne Tricks oder Computerhilfe gedreht wurden. Das ist es dann auch, was den Film gut macht. Die Kämpfe sind extrem, aber eben nicht, wie in unzähligen anderen Kampfsportfilmen, übertrieben. Auch, wenn man bei manchem Kampf förmlich die Schmerzen mit erleidet, geht es immer nur so weit, dass es nicht unrealistisch erscheint. Immer wieder erwischt man sich selbst dabei, dass man denkt, dass die Darsteller nicht nur kleine Schrammen oder Prellungen davon getragen haben, sondern ernste Knochenbrüche und schlimmeres.
Ich bin kein ausgesprochener Fan von Kampsport- oder hier besser Kampfkunstfilmen und insofern wurde es mir irgendwann zu viel...ein klein bisschen mehr Handlung und intelligentere Dialoge wären doch schön gewesen. Zudem kann ich mit dem typisch asiatischen Brachial-Schenkelklopf-Humor wenig anfangen, der auch hier mehr als einmal durchkommt. Da ist das tragische Ende doch ein wenig überraschend.
Für meinen Geschmack ist der ganze Film mit seinen erdigen Farben zu dunkel gedreht worden und die teilweise in die Techno-Richtung gehende Musik passt auch nicht immer, aber das verdanken wir wohl Luc Besson, der die Weltrechte gekauft hat und den Film etwas für die anderen Sehgewohnheiten des westlichen Publikums aufgepeppt hat.
Die Schaupieler sind kaum mehr als Durchschnitt, lediglich die hübsche Pumwaree Yodkamol sticht etwas hervor. Sie möchte man gerne häufiger in Filmen sehen.
Faszinierende Action – keine Story...so muss auch hier das Fazit ausfallen.
Die deutsche DVD ist bei MCOne erschienen. Bild (anamorph abgetastet) und Ton sind gut, wobei man die deutsche Synchro gar nicht erst antesten sollte, denn sie ist, wie bei so vielen asiatischen Filmen, ziemlich schwach. Dann doch lieber Thai-Originalton mit den zuschaltbaren deutschen Untertiteln.
Das „Bonusmaterial“ ist mit gerade mal einem Trailer unterste Schublade, vor allem, wenn man bedenkt, dass die thailändische DVD einen Audiokommentar hat sowie weitere Features wie Casting-Aufnahmen und mehr. Da hat man sich bei MCOne ja „richtig Mühe“ gegeben. (A.P.)
Darüber hinaus gibt es noch eine Special Edition Doppel-DVD von McOne. Der Film wird präsentiert in Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS) und Thailändisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es auf der ersten Disc den Trailer (2:10 Min.) sowie Trailer zu "THE SMASHING MACHINE", "INFERNAL AFFAIRS 1+2", "NAKED WEAPON", "DAS DUELL IN DER VERBOTENEN STADT", "THE MUSKETEE", "DONNIE DARKO", "CYPHER", "A PROMISE KEPT", "WRONG TURN" und "HAPPY TREE FRIENDS 1+2". Die zweite Disc enthält ein Making Of (48:37 Min.), ein Musikvideo von Tragédie "Je reste Ghetto" (4:01 Min.), ein Making Of des Musikvideos (7:12 Min.), Einblicke in die Premierenshow (2:33 Min.), eine Doku über die traditionellen Techniken des Muay Thai (1:48 Min.), ein Interview mit Prachya Pinkaew (8:53 Min.) sowie ein Interview mit Tony Jaa (6:12 Min.). Darüber hinaus erscheint die Doppel-DVD in einem schön gestalteten Schuber. (Haiko Herden)
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