Nick und Mabel Longhetti sind seit langem verheiratet und sie haben drei Kinder. Nick ist Vorarbeiter und schiebt ständig Überstunden. Mabel hingegen ist Hausfrau und darüber hinaus sehr nervös und äußerst labil. Oftmals hat sie sich nicht unter Kontrolle und ist starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Durch das emotionale Chaos, das in ihr wütet, benimmt sie sich oftmals wie ein Kind. Allen will sie es recht machen, doch dabei bekommt sie einen Nervenzusammenbruch und wird in eine Nervenklinik eingewiesen. Als sie nach längerer Zeit wieder entlassen wird, muss sie sich wieder in ihr Leben integrieren, doch das ist schwerer als erwartet…
Dieser Film von Regisseur John Cassavetes ist wirklich hervorragend und zweifellos der Höhepunkt der ersten Cassavetes-DVD-Box von Koch Media. Die Geschichte lebt vor allem von den Schauspielerleistungen von Peter Falk, den man ja sonst eigentlich nur als verschmitzten Columbo kennt, und noch viel mehr von Gena Rowlands, die die zerrissene Ehefrau spielt, die sich in einer Welt bewegt, die im Grunde auch nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Ihr Ehemann zum Beispiel ist auch ein sehr ambivalenter Kerl, einerseits augenzwinkernd, auf der anderen Seite lang er gerne mal mit seiner Faust zu. Auch familiär kommt er kaum zurande. Oder der seltsame Nachbar… Aber auch die Geschichte an sich ist sehr gut erzählt. Sehr langsam richtet sie sich nicht nach typischen Filmregeln, wo sich eine Situation immer mehr zuspitzt und sich dann entlädt. Es gibt Täler, Spitzen, Täler, Spitzen, wie im echten Leben. Mit „EINE FRAU UNTER EINFLUSS“ hat Casasvetes es auch thematisch Hollywood mal wieder gezeigt mit einem realistisch anmutenden Film und einem für damalige Verhältnisse recht provokativen Motiv.
Die deutsche DVD aus der John Cassavetes-Collection 1 präsentiert den Film in Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Extras gibt es keine. (Haiko Herden)
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