Amer - Die dunkle Seite deiner Träume(Belgien, Frankreich 2009)Originaltitel: Amer Alternativtitel: Regie: Hélène Cattet, Bruno Forzani Darsteller/Sprecher: Marie Bos, Delphine Brual, Harry Cleven, Bianca Maria D´Amato, Cassandra Forêt, Charlotte Eugène Guibeaud, Bernard Marbaix, Genre: - Drama - Thriller - Horror/Splatter/Mystery
|
Als Kind hatte Ana ein sehr prägendes Erlebnis, als sie bei ihrer aufgebahrten, toten Großmutter steht. Als sie älter wird, hat sie Probleme mit ihrer Mutter, besonders zu dem Zeitpunkt, als ihre Sexualität in ihr erwacht. Als sie erwachsen ist, kehrt sie in das mittlerweile verfallene Haus ihrer Familie zurück und wird hier von einem Taxifahrer bedrängt...
Schwierig, diese Geschichte adäquat in Worte zu fassen, denn eine geradlinige Geschichte gibt es nicht. Sie pendelt zwischen Realität und Traum hin und her und ist eher abstrakt gehalten, so richtig fassen kann man „AMER“ nicht. Grob ist das Ganze in drei einzelne Episoden unterteilt (Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter). Das war auch nicht die Intention, ein einfach zu verstehendes, geradliniges Werk abzuliefern. Vielmehr wollten die Macher offenbar eine hypnotische Collage schaffen, die sich stark an den alten Giallos aus Italien orientiert. Wie ein kleiner LSD-Trip, in dem man manche Dinge selbst hineininterpretieren muss. Irgendwie ist es ein Thriller, aber mit komplett anderen Ansätzen als man sie kennt. Sehgewohnheiten werden hier vollkommen über den Haufen geworfen, sodass man sich teilweise wie in einer „SUSPIRIA“-farbgetränkten Welt schwimmend glaubt, während man sich vor kafkaesken David-Lynch-Einheiten ein wenig gruselt. Verstörtheit erzeugend mit sexuellen Untertönen und einem Unruhe erzeugendem Pendeln zwischen Realität und Unwirklichkeit. „AMER“ ist nichts für den Normalgucker, wer sich aber auf experimentelle Kunstfilme einlassen kann und möchte, der wird garantiert begeistert sein. (Haiko Herden)
|