Deutschland hat England den Krieg erklärt und steht mit über 1,5 Millionen Soldaten einem britischen Herr von nur 100.000 Mann gegenüber. Im Eiltempo wird die britische Armee aufgestockt. Autor Rudyard Kiplings Sohn John leidet an einer starken Kurzsichtigkeit und wird, auch aufgrund seines Alters, nicht als Soldat angenommen, doch sein Vater, der seinen Sohn unbedingt in der Uniform sehen will, lässt seine guten Verbindungen spielen, und so kann der junge Mann nicht nur seinen Grunddienst ableisten, sondern bekommt sogar als Leutnant einen eigenen Trupp von zwanzig Mann zugewiesen. An der Front wird aus der Kriegsbegeisterung allerdings schnell klar, dass Krieg extrem hart ist. Eines Tages erreicht Familie Kipling die Nachricht, dass John als vermisst gelte. Dadurch gerät die Familie und besonders Vater Kipling in enorme Verzweiflung...
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit. Der sehr gegen Deutschland eingestellte Rudyard Kipling ist ein Autor, der unter anderem "DAS DSCHUNGELBUCH", "KIM" und "DER MANN, DER KÖNIG SEIN WOLLTE" geschrieben hat. Da er im Ersten Weltkrieg aufgrund seines Alters und eines Leidens nicht selbst kämpfen konnte, wollte er unbedingt seinen Sohn John dort sehen, der von der Kriegslust des Vaters angesteckt war. Als John dann schließlich im Krieg stirbt, beginnt das Umdenken des Vaters, der daraufhin ein Gedicht namens "My Boy Jack" schrieb. David Haig nahm dieses Gedicht und die Geschichte drumherum, um daraus ein Theaterstück zu schaffen, das wiederum ein paar Jahre später zu diesem Film verarbeitet wurde. Der junge Daniel Radcliffe hat zu seiner Harry-Potter-Zeit diesen Film gedreht, spielt letztendlich aber nur die zweite Geige, denn im Grunde dreht sich die Hauptgeschichte um den Vater, der von der Begeisterung für den Kampf gegen die Deutschen einsehen muss, dass Krieg eine schlimme Sache ist. Die Verzweiflung, seinen eigenen Sohn in den Tod geschickt zu haben, wird hier gut dargestellt. Leider konzentriert man sich sehr auf den Mann, wie die Frau daran zu leiden hat, bleibt etwas im Hintergrund. Und wie die Familie dadurch kurz vor dem Zerreißen steht, leider auch. Aber das ist Jammern auf recht hohem Niveau. Man merkt zwar, dass es eine Fernsehproduktion ist, die ist aber zumindest Hochglanz. Zum Schluss noch die bekannte Zeile aus dem Gedicht "My Boy Jack": "If any questions why we died, tell them, because our fathers lied.", die auch auf dem Grabstein von John Kipling steht. (Haiko Herden)
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