George Jung musste als kleiner Junge sehen, wie sein Vater unter stetigen Geldproblemen litt und er schwor sich, das ihm das niemals passieren würde. Als junger Mann beginnt er, zusammen mit seinem Freund Tuno Marihuana zu verkaufen und dabei stellen sie sich sehr geschickt an und können eine Menge Geld verdienen. Bald schon bekommen sie Kontakt zum Medejin-Kartell und steigen ins Kokain-Geschäft ein. Auch das läuft wie geschmiert, das Geld können sie gar nicht so schnell wieder ausgeben, wie es rein kommt und man ist auf dem absoluten Höhepunkt des Glückes und des Reichtums...
Doch bekanntlich folgt darauf der tiefe Fall. Natürlich kommt irgendwann die Polizei ins Spiel, das Leben wird schwieriger, die Freunde sind keine Freunde mehr und auch die Geliebte ist nicht besonders vertrauenserweckend. Das beginnt sich in ein extremes Drama auszuweiten, denn der tiefe Lebenssinn von George ist es, ein guter Vater zu sein, genauso ein guter Vater, wie es sein eigener war. Portraitiert wird dieser Mann in hervorragender Weise von Johnny Depp, so wie man es von ihm gewohnt ist. Auch wenn „Blow“ oberflächlich betrachtet nicht im Innersten berührt, muss man sich im Nachhinein eingestehen, nämlich gegen Ende des Filmes, dass man doch gefesselt war und die Geschichte einen berührt hat. Das muss man wohl in erster Linie dem Regisseur Ted Demme zuschreiben, denn er hat selbst das Wunder vollbracht, ein glaubhaftes Drama mit Eddie Murphy und Martin Lawrence zu drehen, nämlich „LEBENSLÄNGLICH“ und das ist wirklich eine bemerkenswerte Leistung mit solchen Quatschköpfen etwas ernsthaftes zu drehen. Er schafft es, dass auch „BLOW“ ein Drama wird, was sicherlich durch den Einsatz bedeutend besserer Schauspieler als in „LEBENSLÄNGLICH“ einfacher war. Er erzählt über das Leben eines Mannes, der durch seinen Vater gelernt hat, dass man zum Glücklichsein Geld braucht und der gerne alles besser machen würde, aber trotzdem immer oberflächlich bleibt. Gerade deshalb ist das eine der schönsten Szenen, in denen George, der es besser machen wollte als sein Vater, merkt, dass sein Vater mehr vom Leben verstanden hat. Was soll man also abschließend sagen? Vielleicht einfach nichts. Man sollte den Film mal angucken, wenn man in der Lage ist, auch mal selbst an seiner eigenen Oberflächlichkeit zu kratzen.
Die deutsche DVD von Kinowelt präsentiert den Film in 1:2,35 (16:9 anamorph) / 5.1 (Dolby Digital) in Deutsch und Englisch. Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es Deleted Scenes mit Audiokommentar, Audiokommentar mit Ted Demme und George Jung, Darsteller-Outtakes, ein Interview mit George Jung, eine Dokumentation über den Drogenhandel in Kolumbien, eine Featurette über Drogen und ihre Wirkungsweise, das Musikvideo von Nikka Costa "Push and Pull", das Produktionstagebuch (von Regisseur Ted Demme), der Trailer und der Teaser sowie Filmografien von Cast und Crew. (Haiko Herden)
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