Paris, Ende des 19. Jahrhunderts. Der ehemalige Polizeiinspektor Auguste Dupin ist deprimiert, weil er aus dem Polizeidienst entlassen wurde. Als in Paris mehrere außergewöhnlich grausame Morde geschehen, macht er sich mit seinem jungen Freund Philippe selbst daran, den verzwickten Fall zu lösen, auch, weil Adolphe, der Verlobte von Dupins Tochter, als Verdächtiger festgenommen wird...
„Die Morde In Der Rue Morgue“ (im Filmtitel verfälschend auf „Mord“ verkürzt) ist eine der bekanntesten Geschichten von Edgar Allan Poe (auf dem Cover 3 x falsch als „Allen“ und zweimal korrekt geschrieben...peinlich!), dem großen Meister des gotischen Horrors. Hier handelt es sich allerdings um eine lupenreine Kriminalgeschichte, die nur einige wenige Horrorelemente enthält und viel mehr an einen Fall des berühmten Meisterdetektivs Sherlock Holmes erinnert. Der Stoff ist bereits mehrfach verfilmt und auch als Hörbuch und Hörspiel vertont worden. Diese 1986er (TV-?) Verfilmung kann mit bekannten Schauspielern vorpreschen, wobei George C. Scott wie immer eine tolle Vorstellung abliefert, Rebecca De Mornay wie immer hauptsächlich gut aussehen darf und Val Kilmer wie immer blass bleibt. Kostüme und Ausstattung des Films sind aufwändig, allerdings hat man nie das Gefühl, sich in Paris zu befinden. Vielleicht auch, weil alle Zeitungen und Ladenschilder auf Englisch sind? Amis sind halt Deppen.
Natürlich darf man kein großes, filmisches Meisterwerk erwarten, aber dank George C. Scott und einigen sehr schönen, düsteren Kameraeinstellungen ist der Film als Sonntagnachmittagunterhaltung einwandfrei.
Die deutsche DVD von E.M.S. hingegen ist ziemlich schwach. Das Vollbildformat dürfte zwar korrekt sein, aber die Bildqualität erreicht nur VHS-Niveau. Auch der Ton ist eher als Enttäuschung zu bezeichnen, aber immerhin ist neben der deutschen Synchro auch der englische Originalton vorhanden. Das Zusatzmaterial umfasst einen Trailer und einige Texttafeln zu den Schauspielern und dem Regisseur, aber nicht die „Informationen zu Edgar All“e“n Poe“, die auf dem Cover versprochen werden. Für 4,99 Euro auf dem Grabbeltisch bei Karstadt darf man aber doch gerne zugreifen. (A.P.)
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