Der 19jährige Adam hat nichts gelernt und heuert auf einer Baustelle als Hilfsarbeiter an. Hier lernt er seinen Kollegen Mike kennen, bevor er prompt wieder seinen Job verliert. Abends trifft er Mike vor einer Disco zufällig wieder. Mike schleppt seinen neuen Bekannten in einem Stripclub, in dem Männer vor einem kreischenden Frauenpublikum eine Stripshow hinlegen. Als einer der Kollegen ausfällt, muss auch Adam auf die Bühne und macht seine Sache so gut, dass er ein Engagement erhält...
Das hätte peinlich werden können, doch wenn ein Regisseur wie Steven Soderbergh das Zepter in die Hand nimmt (nein, das meine ich nicht im schlüpfrigen Sinne), dann kommt da vielleicht nichts allzu anspruchsvolles, aber zumindest brauchbares bei raus. Ob das Treiben hinter der Bühne realistisch ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, hab relativ selten in solchen Läden backstage blicken können. Zumindest scheint Soderbergh uns sagen zu wollen, dass auch ein Stripper ein durchaus spießiges Leben führen kann, denn die Träume der Männer sind im Grunde die gleichen, die ein Bankangestellter hat. Zumindest gibt es hier keine moralischen Zeigefinger, niemand wird verurteilt, doch die berufliche Erfüllung sieht niemand in dem Job, jeder hat eigene Vorstellungen, was man nach dem Strippen macht. Als Frau kann man sich sicherlich an den gekonnt inszenierten Stripshows erfreuen, bei denen die Männer allerdings niemals die letzten Hüllen fallen lassen und einzig mal ein blanker Hinter zu sehen ist. Als Mann fragt man sich manchmal, ob diese Auftritte im Village-People-Style mit Cowboy- und Polizeikostümen nicht eigentlich eher das homosexuelle Publikum anspricht. Na ja, insgesamt gesehen ist „MAGIC MIKE“ doch ein ziemlich konventioneller Film ohne große Provokationen, und dass er hier in Deutschland ab 12 Jahren freigegeben ist, belegt dies ebenfalls. Zumindest Kompliment an die Darsteller, denn sich so zu präsentieren, beweist ja auch etwas Mut. (Haiko Herden)
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