// KODIERUNG DEFINIEREN Help Me I Am Dead - Die Geschichte Der Anderen

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Help Me I Am Dead - Die Geschichte Der Anderen

(Deutschland 2013)

Originaltitel: Help Me I Am Dead - Die Geschichte Der Anderen
Alternativtitel:
Regie:
Andreas Bethmann
Darsteller/Sprecher: Margarethe von Stern, Antonio Mayans, Carsten Frank, Andreas Bethmann, Yingying Du, Markus Hettich, Carsten Weissenberg, Jens Schütte, Arkadius Gorlikowski,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Eine junge Psychologiestudentin im Rollstuhl arbeitet an einer Studie über Unterschiede zwischen Land- und Stadtbewohnern. Dabei stößt sie auf ein einsam gelegenes Haus im Wald, vor dem die Dorfbewohner Angst haben, weil dort in der Vergangenheit schlimme Dinge geschehen sein sollen. Die junge Frau interessiert sich für das Haus und kann in dessen Umfeld plötzlich wieder laufen. Sie beschließt, einige Zeit im dem verfallenen Haus zu verbringen und muss schnell feststellen, das hier so einiges nicht stimmt. Unheimliche Dinge geschehen und ihren Ursprung 75 Jahre in der Vergangenheit haben. Und zudem wollen zwei Kriminelle auch noch das Haus als Versteck nutzen…

Seit Ende der 80er Jahre dreht Andreas Bethmann Filme und dürfte zu den bekanntesten deutschen Independent-Filmern gehören. Er ist sicherlich mehr als umstritten, aber man muss loben, dass er sehr konsequent seinen Weg beschreitet und als Genre-Filmer in Deutschland einen gewissen Ruf hat. Man muss seine Filme nicht mögen, man kann sie sogar hassen, aber eine gewisse Faszination für seinen Enthusiasmus sollte man anerkennen.

Nach einer längeren Pause und dem eher für ihn typischen Film „Terror Creek“ hat er nun mit „Help Me I Am Dead“ ein Werk vorgelegt, das auf der einen Seite viele typische Bethmann-Elemente beinhaltet, von der Story und Machart her aber durchaus Neues für seine Verhältnisse bietet. Statt einem Splatter-Porno gibt es diesmal einen soliden, eher langsamen Geisterhausfilm zu sehen, was aber alles andere als negativ gemeint ist.

Schnell wird klar, dass hier nichts Neues geboten wird, alles hat man in anderen Filmen schon gesehen (die japanischen „Ring“-Filme düften hier nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben) und die Story ist auch eher dünn. Zudem erschließt sich mir der Untertitel „Die Geschichte Der Anderen“ nicht…hoffentlich will Bethmann damit nicht Assoziationen zu „Das Leben der Anderen“ wecken, was nun wirklich keinen Sinn ergäbe.

„Help Me I Am Dead“ hat viele Schwächen, aber durchaus auch Stärken. Die Stärken liegen hauptsächlich in der technischen Umsetzung. Der Film hat eine wirklich tolle Ausstattung und Kulissen. Der Schnitt ist professionell. Bildeinstellungen, Ausleuchtung und Farbgebung haben sich ebenfalls weiterentwickelt und die Musikuntermalung ist sehr gelungen. Zudem sind die Darsteller gut ausgewählt und agieren deutlich über Amateurfilmniveau.

Auf der Haben-Seite stehen auch die wenigen, aber sehr expliziten Splattereffekte, die Großmeister Olaf Ittenbach zu verantworten hat.

Die Schwächen hingegen finden sich eher auf inhaltlicher Ebene. Abgesehen davon, dass das Drehbuch natürlich keinen Innovationspreis gewinnen kann, steckt es voller logischer Fehler. So trägt die Hauptdarstellerin im ganzen Film, der sich über mehrere Tage und Nächte hinzieht, das gleiche Strickkleid, obwohl zwischendurch immer wieder in ihrer eigenen Wohnung ist. Und warum kehrt die Studentin immer wieder in das Geisterhaus zurück, wenn sie dort dann überwiegend schläft – teilweise auch nackt, was nicht besonders realistisch in so einer verfallenen Bude ist – und das Haus nicht systematisch untersucht? Dass fast alle Figuren über den Zaun klettern, ohne zu prüfen, ob das Tor überhaupt verschlossen ist, kann man mit viel Wohlwollen als Running Gag ansehen, da schließlich doch eine Figur einfach durch das Tor geht. Im Grunde muss man sagen, dass alle Figuren sich total unrealistisch verhalten, aber das kommt in Horrorfilmen ja häufig vor und ist eigentlich kein echter Kritikpunkt.

Ärgerlicher sind schon einige Regiefehler. Am Ende des Films kann die Studentin wie zuvor nicht laufen, fährt aber mit ihrem Freund auf dem Motorrad davon und winkelt dabei die Beine an, damit sie nicht über den Boden schleifen. Und warum lassen die beiden den Rollstuhl, der schlecht hinter einem Zweig versteckt ist, einfach stehen? Warum schreit der von den Nazis mit dem Gesicht auf eine heiße Herdplatte gedrückte Bauer nicht vor Schmerzen? Warum hört der ältere Kriminelle nichts von den Ereignissen zwischen dem Geist und seinem Kumpanen, obwohl das Haus nun wirklich nicht groß ist? Man könnte solche Beispiele noch lange aufzählen.

Ärgerlicher sind jedoch einige andere Details. So spielt eine Szene mit den beiden Nazis offenbar vor einer Green-Screen, denn die Blätter und Äste des Waldes im Hintergrund bewegen sich schlicht und einfach nicht, während man jedoch fröhliches Vogelgezwitscher (auch im gesamten Rest des Film) von einer Geräusch-CD hört. Das läuft sogar an Stellen weiter (zum Beispiel bei Lauten Geräuschen wie Schüssen), wo die Vögel eigentlich vor Schreck auffliegen müssten. Vermutlich hatte das Filmteam Schiss, in Naziuniformen im Wald zu drehen, denn vermutlich waren die Dreharbeiten nicht unbedingt bei der Polizei angemeldet. Ach ja…die Nazis...

Für die Story ist es absolut nicht von Belang, ob die Ereignisse in der Vergangenheit nun durch Nazis oder sonst wen geschehen sind, aber in Deutschland kann man mit dem Thema leider immer noch provozieren. Aber warum müssen die Nazis unbedingt „Eichmann“ und „Speer“ heißen, während ihre Opfer „Friedberg“ und Rosenthal“ benannt wurden? Klischeehafter und plumper geht es nun wirklich kaum. Und warum ist die versteckte Frau eine Ostasiatin? Zum einen dürfte es davon in der Nazizeit wenige in Deutschland gegeben haben und zum anderen wären die wohl eher nicht verfolgt worden, zumal Japan ja sogar ein Verbündeter Deutschlands war.

Schlussendlich ist der Film mit knapp zwei Stunden Laufzeit deutlich zu lang. Hier hätte man straffen und so manche Füllszene raus schneiden müssen. Wer will schon einem Kleinkriminellen beim Pinkeln in Großaufnahme zugucken, zumal der Typ dabei sogar noch an der Wand einschläft. Mit der Handlung hat das einfach nichts zu tun und erscheint heutzutage auch nicht mehr provokativ. Auch die Rolle des Freundes der Studentin – die Bethmann selbst übernommen hat – ist völlig überflüssig und trägt nichts zur Geschichte bei. Offenbar wurde sie nur reingeschrieben, damit der Herr Regisseur eine Sexszene mit der Hauptdarstellerin haben kann. Dass Bethmann ein grottiger Schauspieler ist, hat man in seinen bisherigen Filmen oft genug gesehen und er gibt es im Booklet-Begleittext auch selber zu. Insgesamt schaden alle Nackt- und Sexszenen – Bethmann-untypisch ohne Hardcore – dem Film eher, da sie dem ganzen eine gewisse Schmuddeligkeit verleihen, die ein atmosphärischer Geisterfilm nicht unbedingt braucht.

Schaupsielerisch kann man abgesehen von Andreas Bethmann sonst kaum meckern. Hauptdarstellerin Margarethe von Stern – zuvor nur in „Melancholie der Engel“ aufgetreten - ist sicher noch keine große Schauspielerin. Aber sie hat eine sehr interessante Ausstrahlung (entfernt vergleichbar mit Hannah Murray aus der TV-Serie „Skins“) und schafft es, den Film fast die gesamten zwei Stunden beinahe alleine zu bestreiten. Zumindest wird es interessant sein, ihren weiteren Weg zu verfolgen. Als einer der Gangster ist Genre- und Jess Franco-Altmeister Antonio Mayans zu sehen, der hier aufgrund seiner Erfahrung kaum gefordert gewesen sein dürfte. Routiniert spielt er seine Rolle. Zum totalen Overacting neigt hingegen Carsten Frank, der als jüngerer Gangster wohl eine Art „Richard Gecko“ aus „From Dusk Till Dawn“ sein will. Kommt aber eher unglaubwürdig und albern rüber.

Ich sage ehrlich, dass ich gerne eine bessere Kritik über „Help Me I Am Dead“ geschrieben hätte, weil die Ausgangslage eigentlich recht vielversprechend war. Ein ganz schlechter Film ist es nicht geworden, aber er hätte eben auch viel besser werden können. Leider schafft Regisseur Andreas Bethmann es nicht, eine wirklich gruselige Atmosphäre zu schaffen, was für einen Geisterhausfilm natürlich fatal ist. Die Überlänge ist dabei auch nicht hilfreich. Im Grunde hätte man aus der Story einen 30minütigen Kurzfilm machen sollen, dann wäre er weitaus dichter und vermutlich richtig gut geworden. So überzeugt aber lediglich die technische Seite, weniger aber die filmische und inhaltliche. Letztendlich hat Andreas Bethmann an diesem Film wieder einmal fast alles alleine gemacht. Er sollte sich überlegen, ob er nicht hier und da in Zukunft Aufgaben abgeben will und einfach die Hilfe von anderen Leuten annimmt. Dann taucht zwar sein Name nicht mehr unzählige Male im Abspann auf, aber einige Dinge würden vermutlich besser werden, vor allem, wenn er auch Kritik annimmt.

In Deutschland ist der Film beim kleinen Label LFG im Mediabook auf Blu Ray erschienen. Zum Glück hat man nicht den üblichen Blödsinn gemacht und zusätzlich eine DVD des Films beigelegt, die kein Mensch braucht. Stattdessen gibt es eine komplette DVD mit Bonusmaterial und ein ganz interessantes – wenn auch etwas selbst beweihräucherndes – Essay von Bethmann im Booklet mit vielen Bildern. Die Bildqualität des in HD gedrehten Films ist sehr gut, die Schärfe hervorragend. Der ausschließlich deutsche Ton, wahlweise mit englischen Untertiteln, geht ebenfalls in Ordnung. Leider jedoch wurde der Film komplett nachsynchronisiert. Wirklich schlecht ist das zwar nicht geworden, doch hätte man hier etwas mehr investiert, hätte das den ganzen Film aufgewertet.

Das Bonusmaterial ist recht umfangreich und insgesamt gelungen. Es gibt einige aussortierte Szenen – die aber nicht wirklich wichtig für die Story gewesen wären und den Film nur noch mehr gestreckt hätten. Dazu Interviews mit Margarethe von Stern und Antonio Mayans und ein ausführliches, allerdings unkommentiertes Making Of – im Grunde eher Behind The Scenes-Material. Dann noch der Trailer, ein alternativer Vorspann und ein paar Impressionen von den Digitaleffekten. Dazu wurde noch das Original-Drehbuch abgefilmt, in dem zahllose handschriftliche Anmerkung zu finden sind. Wirklich interessant wäre sicher noch ein Audiokommentar gewesen. Das Ganze ist auf 2000 Exemplare limitiert.

Bester Spruch des Films – ob gewollt lustig oder nicht – ist der von Antonio Mayans, als er zu Margarethe von Stern – im Rollstuhl sitzend – sagt „Hau ab, sonst mach ich Dir Beine.“ (A.P.)



Alles von Andreas Bethmann in dieser Datenbank:

- Help Me I Am Dead - Die Geschichte Der Anderen (Deutschland 2013)
- Exitus 2 - House Of Pain (BRD 2008)
- Angel of Death 2 (Deutschland, Dominikanische Republik, Frankreich, Italien 2007)
- Exitus Interruptus - Der Tod ist erst der Anfang (BRD 2006)
- Rossa Venezia - Aus dem Tagebuch einer Triebtäterin (Deutschland, Italien 2003)
- Dämonenbrut - Insel der Dämonen 2 (BRD 2001)
- Schulmädchen-Report 2000 (BRD 2001)
- Todesengel, Der (BRD 1998)
- Hügel der lebenden Toten - Der Totenhügel 2 (BRD 1995)
- Totenhügel, Der (BRD 1994)
- Insel der Dämonen (BRD )
- Tanz der Kürbisköpfe (BRD )

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