(Moewig)
Science-Fiction-Autor Clark Darlton, der auch intensiv bei „Perry Rhodan“ mitschrieb bzw. miterfand, hat auch viele Kurzgeschichten geschrieben. Ein paar hat er in diesem ca. 160 Seiten dickem Taschenbuch zusammengetragen. Sie wurden zwischen 1955 und 1971 geschrieben und sind allesamt durchweg interessant. In „Mord ohne Mörder“ nahm man im Jahr 1955 die Dashcam vorweg, die vorne aus dem Auto rausfilmt und die zur Rekonstruierung eines Unfalls herangezogen wird. Die Geschichte „Der Pionier“ (1956) zeigt, was passiert, wenn ein Außerirdischer auf die Erde kommt und sich nicht so verhält, wie man es erwartet. „Krieg der Affen“ könnte wie die Blaupause zu „PLANET DER AFFEN“ klingen, denn die Geschichte wurde bereits 1966 veröffentlicht, also zwei Jahre vor dem Erscheinen des wegweisenden Kinofilms. „Alles über Katzen“, ebenfalls von 1966, ist eine Minigeschichte über, das ist bei dem Titel nicht verwunderlich, Katzen. Allerdings eher im Weltraumsinne, aber wiederum nicht im Sinne des 1978 erschienenen Disney-Filmes „DIE KATZE AUS DEM WELTRAUM“. Ebenfalls aus dem Jahr 1966 ist die titelgebende Geschichte „Der Todeskandidat“, die als bisheriger Höhepunkt der Sammlung angesehen werden kann. Eine äußerst düstere Geschichte einer überbevölkerten und zerstörten Welt. Und erneut aus dem gleichen Jahr kommt eine weitere, sehr kurze Invasions-Geschichte namens „Exitus“, in der außerirdische, körperlose Wesen die Körper von Menschen übernehmen. Mit „Erinnerung“ bringt Darlton eine hübsche, kleine und intelligente Geschichte zum so genannten „Rassischen Erinnerungsvermögen“. Eher lustig geht es in „Die Elefantenplage“ zu, bei der ein Beamter auf den Planeten Donald fliegt, um zu schauen, ob es weiterhin gerechtfertigt ist, dass man ihm Entwicklungshilfe zahlt. Es stellt sich heraus, dass die Ernten der Bevölkerung von Tieren zerstört werden, die wie Elefanten aussehen. Für alle Pharmaphobiker dürfte die sehr kurze Geschichte „Sanogal beruhigt die Nerven“ kaum für einen Gesinnungswandel sorgen – und Pharmaphobiker gibt es heutzutage ja viele. Natürlich darf auch eine Zeitreisegeschichte nicht fehlen: „Vom Wesen der Zeit“. Diese handelt aber nicht von einem Abenteuer in der Vergangenheit oder Zukunft, sondern ist eher theoretischer und wissenschaftlicher Natur, besteht in der Hauptsache aus Gesprächen zwischen Wissenschaftlern, ist aber in jedem Fall interessant. Die letzte Geschichte behandelt erneut das Reisen in der Zeit, hier in Bezug zur Bestrafung von Kriminellen, die man in die Vergangenheit schickt, weil man sie loswerden möchte. (Haiko Herden)
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