Auf dem Planeten Solaris gibt es kaum Land, dafür einen riesigen dickflüssigen Ozean, von dem die Menschen glauben, dass es ein intelligentes Wesen ist. Über 100 Jahre forscht man bereits, doch ist man praktisch kaum vorangekommen. Über dem Planeten kreist die Solaris-Station, von wo aus die Forschungen betrieben werden. Man schickt den Psychologen Kris Kelvin dorthin, weil er sich die Mannschaft mal anschauen soll, vor allem, weil einer der Forscher sich vor kurzem selbst umgebracht hat. Man empfängt ihn dort sehr abweisend, und schon bald wird Kelvin bewusst, dass es weitere Personen auf der Station gibt. Schon bald ist auch in seiner Kabine jemand. Die Frau stellt sich als Harey heraus, eine vor mehreren Jahren gestorbene Freundin von ihm, die sich einst das Leben nahm und Kelvin sich Mitschuld daran gibt. Da vertrauen sich ihm die anderen Besatzungsmitglieder an: Der Ozean kann die Erinnerungen, die mit Schuldgefühlen versehen sind, erkennen und daraus nahestehende Menschen rekonstruieren...
Bei "SOLARIS" handelt es sich um das bekannteste Buch von Stanislaw Lem. Zudem muss man sagen, dass es eines der wichtigsten Werke der Science-Fiction-Literatur ist. Der Stoff ist eher sehr schwer und man ist gut bedient, sich vorher eine Zusammenfassung der Grundstory durchzulesen, denn manche Passagen sind wirklich kompliziert zu lesen. Neben den psychologischen Aspekten gibt es auch absätzeweise lange Erklärungen zu Technik und der Entdeckung und Erforschung von Solaris, dargebracht von langen Sätzen und komplizierten Ausdrucksweisen. Die jedoch, wenn man Spaß an schöner Sprache hat, ungeheuer Spaß machen – auch wenn man nicht immer alles versteht. Insofern ist das keine Zwischendurchlektüre, da muss man sich ein bisschen reinknien und sich an der Schönheit ergötzen. Obendrein ist das Buch höchst tragisch, menschlich und philosophisch und zwischendurch geht es um die Liebe. Ein großartiger Autor, der einen großartigen Roman geschrieben hat. Nun muss ich mir wohl auch die zwei bekannten Verfilmungen (Tarkovsky als auch die mit George Clooney) mal wieder antun. (Haiko Herden)
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