Lars Bogenius ist der gefeierte Reporter des Nachrichtenmagazins "Chronik", nicht nur, weil er sehr gut, plastisch und emotional schreiben kann, sondern weil er Interviews bekommt, die sonst niemand auf der Welt kriegt. Verschiedene Preise hat Bogenius bereits einheimsen können. Der freie Journalist Juno Romero allerdings findet einige Ungereimtheiten bei einer Titelstory, doch als er die Chefs des Magazins informiert, tun diese nichts, auch aus Angst, dass etwas ans Tageslicht bringen könnte, was ihre Sorgfaltspflicht in ein schlechtes Licht rücken könnte. Doch Romero beginnt weiter zu forschen, bis er selbst immer mehr in Schwierigkeiten gerät...
Dieser Film basiert auf wahren Begebenheiten. Ein Journalist namens Class-Hendrik Relotius schrieb teils erfundene Geschichten für den Spiegel, die dann von einem freien Mitarbeiter aufgedeckt wurden. Michael Bully Herbig hat diese Story, die von dem Journalisten, der das aufgedeckt hatte, Juan Moreno, als Buch veröffentlicht wurden, nun verfilmt: Ein relativ trockener Stoff, der nun auch relativ trocken auf die Leinwand bzw. die Bildschirm kommt. Ein wenig Satire gibt es noch, ein wenig konstruiert wirkende Dramatik (Familie, Angst vor Arbeitslosigkeit), was aber beileibe am meisten fehlt, ist Kritik daran, dass der Journalismus an Vertrauenswürdigkeit eingebüßt hat, gerade in heutigen Zeiten, in denen leider nicht nur Querdenker behaupten, dass "die Medien lügen". Stattdessen gibt es am Ende das "Heile Familie"-Bild und alles ist wieder gut. Fand ich insgesamt echt enttäuschend, denn gerade dies hätte einer gewissen Aufarbeitung benötigt. (Haiko Herden)
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