(Folge 05 - Meteor - 2002 – MC/CD)
Kyra, Nils, Lisa und Chris sind mit Kyra´s Vater Professor Rabenson zu Ausgrabungen in Israel, wo sie eine sensationelle Entdeckung machen: Das Haupt von Lachis, ein uraltes, unendlich wertvolles Heiligtum. Der Professor beschließt, das Artefakt aus Israel heraus zu schmuggeln, was natürlich verboten ist, da solche Funde eigentlich natürlich dem Staat gehören, in dem sie gefunden werden.
Die Abreise aus Israel klappt jedoch problemlos. Auf dem Flug über das Mittelmeer entdecken die Freunde plötzlich zwei unheimliche Männer in langen Mänteln auf den Tragflächen. Seltsamerweise erscheinen die Sieben Siegel nicht auf den Armen der Jugendlichen, was sonst immer geschieht, wenn übernatürliche Gefahr droht. Einer der Männer versucht, das Flugzeug zum Absturz zu bringen, doch ein dritter Mann taucht auf und bekämpft die beiden anderen und geht als Sieger daraus hervor. Dann verschwindet er.
Die Maschine macht eine Notlandung auf einer Ägäis-Insel, die alle unverletzt überstehen.
Schnell kommen die Vier darauf, dass es den Männern um das Haupt des Lachis geht.
Auf der Suche nach Hilfe stoßen sie auf den Wetterforscher Dr. Castel, der als einziger Mensch auf dem verlassenen Eiland lebt. Dieser benimmt sich etwas seltsam und sein Funkgerät ist ebenfalls kaputt, so dass es keine Möglichkeit gibt, Hilfe zu rufen.
Die Jugendlichen beschließen, ein verlassenes Dorf zu untersuchen und treffen dort auf den Mann, der ihr Flugzeug vor dem Absturz bewahrt hat. Dieser erzählt eine unglaubliche Geschichte. Er sei Azachiel, ein von Gott verstoßener Engel, der nach einem gigantischen Krieg unter den Engeln nun ziellos durch die Welt wandert. Eine Gruppe von gefallenen Engeln unter der Führung der Höllenfürsten Satanael und Raguel will das Haupt des Lachis bekommen, bei dem es sich um den Kopf eines toten Engels handelt. Während ein Sturm aufkommt, treffen Kyra, Lisa, Nils und Chris wieder auf Azachiel, der ankündigt, dass Raguel und sieben seiner Krieger auf den Weg zur Insel sind. Er fordert sie auf, ihm das Haupt zu geben, damit er mächtig genug wird, um Raguel zu besiegen und obwohl sie skeptisch sind, glauben sie ihm, Die Übergabe muss im Schatten einer Kirche erfolgen, doch da tauchen Raguel und seine Leute auf...
Die letzte Folge der ersten „Sieben Siegel“-Staffel geht noch einmal in die Vollen. Wieder einmal wurde ein Thema gewählt, das sich von anderen Horror-Reihen positiv abhebt und dieses wurde recht ernst umgesetzt. Zudem ist diese Folge die wohl düsterste bisher in der Serie. Die Geschichte um einen Krieg unter den Engeln Gottes erinnert zwangsläufig ein bisschen an den Film „God´s Army“, nimmt hier aber eine ganz andere Richtung.
Ich könnte mir diese Folge sehr gut als optisch aufwendigen Film vorstellen, aber das wird wohl niemals verwirklicht werden.
Dass mit dem scheinbar freundlich gesinnten Engel Azachiel nicht alles stimmt, kann man früh vorhersehen, aber auch am Ende bleibt offen, was er eigentlich wirklich will. Trotzdem ist die Mischung aus Horror, Fantasy und christlicher Mythologie hier ausgesprochen gut gelungen. Das Duell zwischen Azachiel und Raguel ist ausgesprochen spannend und gehört zu den bisher besten Szenen der Serie und man hofft, dass die Serie möglichst bald fortgesetzt wird. Ein Wiedersehen mit den Engeln Azachiel und Raguel ist durchaus möglich und sogar wahrscheinlich.
Sehr schön ist, dass in der Serie jeder der vier Jugendlichen mal im Mittelpunkt steht und zur Rettung in einer Gefahr beitragen darf. Interessant ist auch das Beziehungsgeflecht. Lisa ist in Chris verknallt, der wiederum Kyra mag. Anscheinend steht aber auch Nils auf Kyra, nur welchen der Jungs sie nun mag bleibt ein wenig offen. Allerdings wird das Thema immer nur am Rande angesprochen und ich glaube kaum, dass das mal ein wichtiges Thema bei „Sieben Siegel“ werden wird. Es wird wohl bei gelegentlichen Andeutungen bleiben, aber lassen wir uns überraschen, denn dafür ist die Serie ja immer wieder gut. Gut auch, dass die Kontinuität der Serie dadurch gewahrt wird, dass immer wieder auf Ereignisse aus früheren Folgen eingegangen wird. Alles in allem also ein rundum gelungenes Hörspiel.
Buch: Nikolaus Hartmann, Sascha Gutzeit, Kai Meyer
(A.P.)
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