Min-Ah ist eigentlich eine ganz normale Schülerin in einer Mädchenschule in Südkorea. Eines Tages begeht ihre Mitschülerin Hyo-Shin Selbstmord und stürzt sich vom Dach der Schule und Min-Ah bekommt ihr Tagebuch in die Hand und beginnt darin zu lesen. In dem Buch hat Hyo-Shin zusammen mit ihrer besten Freundin, mit der sie auch so etwas wie eine Liebesbeziehung führte, ihre intimsten Gedanken aufgeschrieben. Sie wurden von ihren Mitschülern gedemütigt und geärgert aufgrund ihrer andersartigen Wertvorstellungen. Je weiter sich Min-Ah in das Buch hineinliest, desto mehr ist sie gefangen von der Welt, in der die beiden Freundinnen lebten und schon bald geschehen Dinge, die sich nicht erklären lassen…
„MEMENTO MORI“ ist kein Film zum Nebenbeigucken, man muss sich schon ein wenig konzentrieren, um bei dem verschachtelten Handlungsstrang mit den vielen Rückblenden nicht die Übersicht zu verlieren. Außerdem würde einem ja sonst auch entgehen, wie fein sich die Geschichte vor dem Zuschauer nach und nach entfaltet, um am Ende in einen wunderschönen Schluss zu gipfeln, der vielleicht nicht jedem zusagt, aber das muss er ja auch gar nicht, oder? Vor allem der tolle Soundtrack kann begeistern, das Klavier-Thema erinnert stark an einen Strauss-Walzer und auch der Rest ist von so tiefer Melancholie durchzogen, dass man heulen möchte. Und zwischendurch wird es dann auch noch so richtig orchestral-monumental. Auch die Kamerarbeit und die dezenten Effekten sind überdurchschnittlich, der Kameramann und der Regisseur haben ein wunderbares Auge für die richtige Optik, für schöne Bilder und es wird auch sehr auf Details geachtet, so dass man den Film auch wenigstens noch ein zweites Mal schauen sollte. Auch eine Einordnung in ein Genre fällt überaus schwer, ich würde es vielleicht ein Drama mit übernatürlichen Elementen nennen. „MEMENTO MORI“ ist der zweite Teil einer Trilogie, deren ersten Teil „WHISPERING CORRIDORS“ ich leider noch nicht sehen konnte. Es soll aber keinerlei Zusammenhänge zwischen beiden Filmen geben, außer, dass beide an einer Mädchenschule spielen. Für mich persönlich gehört „MEMENTO MORI“ zur Film Top 10 des Jahres.
Die deutsche DVD von e.m.s. präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) und Koreanisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es ein Making Of (25:35 Min.), ein Musikvideo zum Main Theme und dann noch den kompletten, mehr als genialen Soundtrack mit einzeln anzählbaren Tracks. Eine absolut lobenswerte Sache. Dann gibt es noch den Originaltrailer (2:36 Min.) sowie Trailer zu „OLDBOY“, „MONSTER“, „GINGER SNAPS 2“, „INUGAMI“, „ISOLA – DAS 13. GESICHT“ und „PAKT DER HEXEN“. (Haiko Herden)
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