(Hannibal Verlag)
Auf die Band und die Musik von Kraftwerk brauche ich an dieser Stelle sicherlich nicht noch einmal eingehen, die ist sicherlich bekannt. Albert Koch, Redakteur beim Musikexpress, versucht nun in diesem Buch, die Geschichte der wohl bekanntesten deutschen Band auf Papier zu bannen. Sicherlich, er ist nicht der erste, doch es ist das erste Kraftwerk-Buch, das ich gelesen habe. Das Werk beginnt sehr interessant, nämlich mit einer Biographie von den Anfangstagen der Band in den ganz frühen Siebzigern mit zum Anfang des neuen Jahrtausends. Dabei geht er sehr sachlich vor, hin und wieder gibt es aber auch ein paar kritische Töne, aber man liest aus heraus, dass Koch großer Fan ist. Es wird aber auch sehr deutlich, dass Koch ein Außenstehender ist. Kraftwerk betreibt ja nicht gerade eine große Informationspolitik, eine Homestory ist da ebenfalls undenkbar und insofern merkt man ständig, dass auch Koch der Blick ins Klingklang-Studio fehlt. Im Grunde trägt er jede Menge Informationen aus Zeitschriften, insbesondere natürlich dem Musikexpress, zusammen. Dann beginnt ein sehr interessanter Teil. Es kommt nämlich eine Discographie, in der Koch die LPs seit der ersten LP der damals noch Organisation genannten Band auflistet und zu jeden einzelnen Song einen Kommentar abgibt. Das gleiche dann mit den Maxisingles und Samplerbeiträge, soweit sie sich von den Albumversionen unterscheiden. Der dritte Teil des Buches ist dann eine kleine Abhandlung darüber, inwieweit Kraftwerk die Musikwelt weltweit beeinflusst hat, was sehr interessant, aber natürlich absolut nicht vollständig ist, bzw. sein kann. So ist das Buch, das übrigens in der Neuauflage Kraftwerk bis inkl. Februar 2005 beschreibt, ein leicht zu lesendes, informatives Buch, das allerdings keine allzu große Tiefe besitzt und leider auch zu wenig hinter die Kulissen guckt, was man dem Autoren ja nicht vorwerfen kann, sondern eher der Band, die sich ja nicht auf die Finger gucken lässt. (Haiko Herden)
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