Chinoise, La - Die Chinesin(Frankreich 1967)Originaltitel: Chinoise, La Alternativtitel: Chinesin, Die Regie: Jean-Luc Godard Darsteller/Sprecher: Anne Qiazemsky, Jean-Pierre Léaud, Juliet Berto, Michel Semeniako, Lex De Bruijin, Omar Diop, Francis Jeanson, Blandine Jeanson, Genre: - Drama
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Dieser Film basiert auf einer wahren Begebenheit. Fünf Pariser Studenten finden sich zusammen und gründen eine Kommune, denn sie sind mit der politischen und kulturellen Situation mehr als unzufrieden und haben sich ausführlich mit Maos Thesen und das einer perfekten sozialistischen Gesellschaft auseinandergesetzt. Im folgenden können wir erleben, wie sie versuchen, diese Thesen in ihr Leben einzubauen und überlegen, wie sie der restlichen Gesellschaft ihre Art zu leben und ihren politischen Glauben aufzuzwängen. Dabei müssen sie erleben, dass ihre Ansichten manchmal auch mit ihrem eigenen Leben arg auseinanderdriften. Eine von ihnen kommt eines Tages mit der Idee, eine bekannte Persönlichkeit zu ermorden, was die Gruppe teilweise entzweit, doch es kommt zu dem Mord und das ist erst der Anfang...
„DIE CHINESIN“ ist zu einer Zeit erschienen, die von politisch-motivierten Studenten und Terrorakten geprägt war und traf hier in eine offene Wunde. „DIE CHINESIN“ wurde weltweit kontrovers diskutiert. Filmisch gesehen ist der Film ein echtes Novum. Stundenlang wird über Thesen von Mao philosophiert, dann plötzlich wird in Erwägung gezogen, einen Menschen symbolisch umzubringen und dann wird es einfach mal so gemacht. Gerade weil um diese Sache gar kein Wind gemacht wird, kommt sie so schockierend herüber. Und auch wenn man den ganzen Thesen nicht recht folgen kann und sie für dummes Studentengeschwätz hält, kann man sich der Atmosphäre der zweiten Hälfte der 60er nicht entziehen, die geprägt war von Vietnam, den schwierigen Beziehungen zu Russland und dem allgemeinen kulturellen Umschwung. Und „DIE CHINESIN“ zeigt, wie es war zu Beginn der blutigen Studentenunruhen. Man glaubte, die Welt ändern zu können und man glaubte, dies mit dem Platzieren von Bomben in Schulräumen zu schaffen,
Es ist kein typischer Film für Jean-Luc Godard, denn hier hat er seine politische Ader ausgelebt, die in anderen Filmen nicht so offensichtlich in den Vordergrund trat. Er folgt keinem dramaturgischen roten Faden, sondern setzt einfach einen Haufen Dialoge hintereinander und lässt diese für sich die Geschichte erzählen. Viele halten gerade deshalb diesen Film für Godards besten Film. Aber Achtung, einfach ist er in keinem Fall.
Die deutsche DVD von cmv-Laservision präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.33. Als Extras gibt es eine Slideshow sowie den Original-Kinotrailer. (Haiko Herden)
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