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Der Rattengott

(Jugoslawien 1976)

Originaltitel: Izbavitelj
Alternativtitel:
Regie:
Krsto Papic
Darsteller/Sprecher: Ivica Vidovic, Mirjana Majurec, Relja Basic, Fabijan Sovagovic, Ilija Ivezic, Branko Spoljar, Edo Perocevic, Zvonimir Ferencic,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Während der Wirtschaftskrise verliert der junge Ivan sein Zimmer und muss in der verlassenen Bank der Stadt übernachten. Dort wird er Zeuge einer ausschweifenden Orgie. Als er entdeckt wird, kann er gerade noch so entkommen und trifft auf Professor Boskovic und dessen hübsche Tochter Sonja. Von ihnen erfährt Ivan, dass die Stadt von Ratten bedroht ist, die menschliche Form annehmen können und die Übernahme der Macht planen…

Es ist immer wieder erstaunlich – und natürlich lobenswert – dass gerade kleine DVD-Labels immer wieder weitgehend unbekannte, wie obskure Filme entdecken und für Filmliebhaber auf den Markt bringen. Oftmals in sehr schönen – und entsprechend teuren – Editionen. Das Geld sollte man hin und wieder aber ruhig investieren, damit die Kosten für solche Filme, die nur eine kleine Käuferschaft ansprechen, wieder reinkommen und die Labels weiterarbeiten können.

Einer dieser Filme ist „Der Rattengott“, den in Deutschland bislang nur wenige Filmfans gekannt haben dürften. Wer kann schon von sich behaupten, sich mit der jugoslawischen Filmszene der 70er Jahre intensiv beschäftigt zu haben?

Entgegen der Vermutung, dass es sich um einen trashigen Film handelt, wie man anhand der Inhaltsangabe annehmen könnte, geht „Der Rattengott“ überraschend ernsthaft an das Thema heran und ist kaum exploitationhaft. Mal abgesehen von ein paar harmlosen und überflüssigen Nacktszenen. Statt auf harten Horror setzt der Film auf eine mysteriöse Story und Atmosphäre und ist somit den Episodenfilmen der Amicus Produsctions näher, als den Mitte der 70er Jahre bereits grassierenden blutigen Schockern. Lediglich ein paar halb verwandelte Rattenmenschen und ein paar Rattenanriffe im letzten Drittel könnten dass damalige Publikum vielleicht ansatzweise gegruselt zu haben.

Stattdessen funktioniert der Film zusätzlich auf einer ganz anderen Ebene, nämlich als Metapher über den Aufstieg der Nazis in den 20er Jahren, oder – allgemeiner – von tyrannischen Regimen grundsätzlich. Dass dieser Film in den 70er Jahren im diktatorischen Jugoslawien entstehen konnte, dürfte aber eben an dem ganz klaren Nazi-Bezug liegen – man achte nur auf den Tisch bei der Orgie, der eindeutig als halbes Hakenkreuz erkennbar ist. Das Symbol der Ratte, die nach und nach die Demokratie unterwandert, um die Macht zu übernehmen, ist natürlich relativ plump gewählt. Insgesamt ist der Film recht „westlich“ inszeniert und kann unabhängig von der offensichtlichen Gesellschaftskritik auch einfach als kleiner, obskurer und leicht kafkaesker 70er Jahre-Horrorfilm konsumiert werden.

Abgesehen von zwei TV-Ausstrahlungen des Films im ZDF 1982 und 1999, erschien der Film in den 80er Jahren auch auf VHS. ´84 Entertainment hat den Film nun ausgegraben (die ZDF-Bearbeitung) und in mehreren mehr oder weniger aufwändigen DVD-Editionen auf den Markt gebracht. Dieser Rezension lag die kleine Buchbox zugrunde, die sehr schick aussieht. Mehrere Mediabooks und große Buchboxen sind aber ebenso erhältlich, außerdem eine „Kaufhaus“-Fassung. Die Bildqualität ist nicht überragend, was am Ausgangsmaterial liegen dürfte, aber gut ansehbar. Auch der deutsche und kroatische Ton hat natürlich keine Referenzqualität, aufgrund der bisherigen Seltenheit des Films kann man aber nicht meckern. Als Bonus gibt es eine schöne Artwork-Bildergalerie und einen französischen Trailer, der aber qualitativ einfach nur mies ist. Außerdem die etwas längere jugoslawische Originalfassung, die allerdings nur von einer VHS-Cassette gezogen wurde und entsprechend aussieht. Trotzdem eine lohnenswerte Anschaffung für Fans von 70er Jahre-Horrorfilmen und filmgeschichtlich Interessierten im Allgemeinen. (A.P.)



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- Rattengott, Der (Jugoslawien 1976)

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