Als Kind hat der kleine Larry Schnaps gebrannt und als junger Mann hat er Stripperinnen in seinem "Hustler Gogo Club". Um den Laden in Schwung zu bringen, beginnt er Mitteilungs-Prospekte auf Hochglanzpapier zu drucken, die so populär wurden, dass er bald das pornografische "Hustler Magazine" herausbringt, mit dem er Millionen verdient. Bald schon wird er angeklagt wegen Verbreitung von Pornografie und Beteiligung an organisierten Verbrechen und wird sogar verklagt und für 25 Jahre ins Gefängnis gesteckt. Allerdings ist er bald wieder auf freiem Fuss dank eines Berufungsgerichtes und wird daraufhin vom Volk als Freiheitskämpfer gefeiert, weil er kämpferische Reden zum Thema Zensur, Pressefreiheit und zweiseitigen Moralvorstellungen schwingt. Als er Opfer eines Anschlages wird, muß er sein weiteres Leben im Rollstuhl verbringen, doch er beginnt noch fanatischer für Meinungsfreiheit zu kämpfen, wobei er immer größere Rückschläge einstecken muß...
Was ist obzöner? Sex oder Krieg? Das Zeigen eines Frauenkörpers oder das Zeigen von verstümmelten Leichen? Wo beginnt Pressefreiheit, wo endet sie? Was ist Moral? Viele Fragen, die hier gestellt werden und selbstverständlich nicht beantwortet werden. Auch wenn die Herangehensweise von Flynt eher plump und simpel ist, hat er doch trotzdem recht. Den Pornokönig Larry Flynt gibt es im übrigen wirklich und die Geschichte, die hier erzählt wird, ist tatsächlich wahr. Ist es nicht erstaunlich, dass so ein Mensch dem amerikanischen Volk die Grundwerte von Demokratie und Meinungsfreiheit erklären muß? Der Film selbst ist auch als grandios zu bezeichnen, geprägt von schauspielerischen Höchstleistungen, Woody Harrelson als Larry Flynt ist einmalig, ganz besonders viel Mühe gibt er sich, wenn er als Behinderter im Rollstuhl sitzt und einen Sprachfehler hat. Noch weiter erwähnenswert ist Courtney Love, die mit Kurt Cobain verheiratet war und hier eine Schlampe sondergleichen spielt, wobei sich die Frage stellt, ob sie hier schauspielert, oder nur sich selbst spielt. Noch weiter erwähnenswert ist Edward Norton als Rechtsanwalt von Flynt. Und Flynt selbst? Der spielt hier passenderweise auch mit, und zwar als Richter. (Haiko Herden)
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