Pierre geht es gut. Er ist Kind wohlhabender Eltern, sein erster Roman hat sich fabelhaft verkauft und er hat eine sehr liebevolle Beziehung zu seiner Mutter, die Sex nicht ausschliesst. Es gibt nur ein Problem, denn sein neuer Roman will nicht wachsen. Eines Tages trifft er das jugoslawische Flüchtlingsmädchen Isabelle und kurzerhand bricht er alle Brücken hinter sich und geht mit ihr zusammen nach Paris, wo die zwei in einer Künstlerkolonie leben. Hier versucht Pierre seinen Roman zu schreiben, doch auch hier gelingt es nicht, die Kraft des Vorgängers zu erreichen. Dies wirft ihn in eine tiefe Krise...
Das merkwürdige an französischen Filmen ist, dass man nie kapiert, warum die Personen so empfindlich sind und Dinge tun, die man im echten Leben und Lieben niemals tun würde. Diese Unlogik spiegelt sich natürlich auch auf die Dramatik, die dadurch erst recht an den Haaren herbeigezogen aussieht. "POLA X" ist halt irgendwie ein Kunstfilm, bei dem man nach innerer Tiefe sicherlich nicht suchen sollte, sondern sich eher an die optischen und atmosphärischen Dinge halten sollte. Und auch der akustischen, man denke da nur an die ausgefallene Musik und das Metall-Orchester in der Künstlerkolonie, eine Mischung aus Einstürzende Neubauten und Stomp. Und natürlich sind noch die ausschweifenden Liebesszenen zu erwähnen, die in dieser Art bislang nur im Porno zu sehen waren und das ist hier nicht übertrieben. Ob Guillaume Depardieu wohl ein Penisdouble hatte, wie in "ORGAZMO" dargestellt? (Haiko Herden)
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