Ein Serienkiller geht um und hält die Stadt Quebec in Atem. Seine Opfer sind sportliche Frauen um die 30, denen er mit chirurgischer Präzision Körperteile abschneidet. Ist es ein moderner Dr. Frankenstein, der sich eine perfekte Frau zusammenbaut? Kommissarin Maude Graham wird mit dem Fall beauftragt obwohl sie eigentlich im Moment recht wenig Zeit hat. Immerhin hat sie heimlich zwei minderjährige Jungen in ihrer Wohnung aufgenommen, denen sie helfen möchte. Das eine ist ein Stricher und der jüngere ist ihr gerade „zugelaufen“, er hat keine Mutter mehr und sein Vater ist ständig nur besoffen. Trotzdem kniet sich Maude Graham tief in den Fall hinein und auf einer Pressekonferenz provoziert sie den Mann, so dass er auf sie aufmerksam wird. Langsam kommt sie ihm immer weiter auf die Spur, aber nur, weil er sie lässt. Er legt Spuren aus, sendet ihr Botschaften und dann, eines Tages entführt er den kleinen Jungen, der bei ihr wohnt…
Dieser Film wurde in Quebec, Kanada, produziert und in französischer Sprache gedreht. Die Geschichte von „Le Collectionneur” basiert auf einem Roman von Christine Brouillet und wandelt auf den Spuren von Filmen wie “DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER” oder auch “SIEBEN”. Auch der Film wandelt auf den gleichen Spuren, so ist es zum Beispiel ständig düster oder zumindest bewölkt, auch Regen strömt oft herunter. Dafür kann „THE COLLECTOR“ aber noch eine Menge interessanter Subplots mit einbauen, so zum Beispiel die Geschichte um den Strichjungen und dem Ausreißer. Darüber hinaus ist positiv anzumerken, dass man die Schauspieler nicht nach dem Aussehen gecastet hat, sondern in Bezug auf ihre Rollen. Die typischen Hollywood-Schönlinge sucht man hier vergebens, so wie es auch im richtigen Leben ist. Und wer braucht schon Hollywood, immer öfter beweisen außeramerikanische Filmemacher, dass man die besseren und vor allem die ungeschliffensten Filme besser außerhalb der Filmmetropole macht. Ach so, und wer Body Building-Frauen nicht mag, wird hier in seiner Annahme bestätigt. Und wer mal eine Leiche mit abgeschnittenen Gliedmaßen und andere drastische Dinge sehen will, kommt auch hier auf seine Kosten.
Die deutsche DVD von Sunfilm präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS, Dolby Surround) und Französisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.78 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es Deleted Scenes, wahlweise in Deutsch oder Französisch mit Untertiteln (14:31 Min.), den Originaltrailer (2:07 Min.), animierte „The Collector-Artworks“ (2:39 Min.) und Bio- und Filmographien von Jean Beaudin, Chrystine Brouillet, Luc Piard, Maude Guérin, Lawrence Arcouette und Charles-André Bourassa. Übrigens: Die Verleih-DVD hat eine FSK 18 (bzw. keine Jugendfreigabe), die Kauf-DVD allerdings eine FSK 16. Das liegt daran, dass auf der Leih-DVD ein ungeschnittener Originaltrailer ist, der diese Freigabe hat (ja, auch Trailer werden hierzulande von der FSK geprüft). Auf der Kauf-DVD wird dieser Trailer nicht enthalten sein. Der Film selbst ist FSK 16 und in beiden Fällen komplett ungeschnitten. (Haiko Herden)
|