Cyclo ist Rikscha-Fahrer in Saigon, bzw. Ho-Chi-Minh-Stadt. Mit diesem Job versucht er, sich und seine Familie durchzubringen, was enorm schwer ist. Seine Rikscha ist nur gemietet und so gerät er eines Tages in ziemliche Schwierigkeiten, als man ihm das gute Teil stiehlt. Die Eigentümerin schickt Cyclo zu dem Gangsterboss Poet, wo Cyclo nun fortan arbeiten muss, um die Rikscha zu bezahlen. Cyclo gefällt es dort gut, es beginnt mit kleineren Kurierfahrten und er verdient gutes Geld. Die krummen Dinger werden immer größer und so geraten er und auch seine Schwester immer tiefer in den Strudel, der auch immer gewalttätiger wird. Und Cyclo findet Gefallen daran...
Filme aus Vietnam sieht man hierzulande nicht oft. Ob man das als Sozialstudie bezeichnen kann, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall ist das Werk hier absolut empfehlenswert. Sehr gelungene Bilder werden hier eingefangen, deprimierende Einblicke in das Leben einer Stadt, die sicherlich nicht europäischen Standards entspricht. Einziger Minuspunkt ist aber, dass die Figur Cyclo selbst relativ wenig charakterisiert wird, obwohl sie als Hauptperson ständig präsent ist. Das allerdings kann man auch schon wieder als positiv ansehen und unterstreicht vielleicht sogar noch den Moloch, in dem die Menschen selbst schon anonym ihr Leben fristen. Dass das gewollt war, lässt sich vielleicht auch daran ableiten, dass Cyclo gar keinen eigenen Namen hat, sondern nur wegen seiner radfahrenden Tätigkeit einen Spitznamen bekommen hat. So wünscht man sich mehr Filme. (Haiko Herden)
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