Vor vier Jahren fuhr Rhonda komplett besoffen mit dem Auto und verursachte einen Unfall, bei dem eine Mutter und ihr Kind starben. Nur der Vater überlebte. Seitdem saß sie im Gefängnis, kommt nun aber wieder frei. Sie will den Mann besuchen und versuchen, Erlösung für sich und ihn zu finden. Als sie vor ihm steht, schafft sie es aber nicht, sich zu erkennen zu geben und behauptet stattdessen, von einer Reinigungsfirma zu kommen, um bei ihm zur Probe zu putzen. Fortan kommt sie regelmäßig und beginnt in ihrem Rahmen das Heim als auch das Leben des Mannes zu ordnen. Doch dann findet der Mann heraus, wer sie ist...
Das Wichtigste wurde in der Zusammenfassung der Geschichte noch gar nicht gesagt: Während des ganzen Filmes steht eine zweite Erde am Himmel. Diese ist es, die den Unfall von Rhoda verursacht, diese ist es auch, die dem ganzen Film eine sehr merkwürdige, beinahe melancholische Grundstimmung verpasst (passenderweise hat der Film „MELANCHOLIA“ ein ähnliches Thema), diese ist, die dem Film aber auch ein gelungenes, wenn auch recht offenes Ende präsentiert. Am Erwähnenswertesten ist es, dass trotz dieser monumentalen Idee, aus der man so viel hätte herausholen können, „nur“ eine verhältnismäßig kleine, menschliche Geschichte erzählt wird. Der Film ist so außergewöhnlich, dass er beim Sundance Filmfestival einen Preis abräumte und Hauptdarstellerin Brit Marling dieses Werk als Sprungbrett nutzt. Zart-apokalyptisch-melancholische Grundstimmung, ein menschliches Drama voller Poesie und Bittersüße, das zudem davon lebt, dass man die Geschichte um die zweite Erde nicht ausreizt, ja sie sogar beinahe links liegen lässt. Ein absoluter Tipp. (Haiko Herden)
|