In einer afrikanischen Oase soll ein wertvoller Schatz versteckt sein und man will ihn heben. In dieser Oase allerdings sollen auch die Leichen von Soldaten liegen, die mitunter von den Toten auferstehen, um sich das Fleisch der Lebenden zu holen. Der Leiter der Gruppe, die sich in die Oase aufgemacht hat, macht sich da aber keine Gedanken drüber, denn er selbst hat damals die Soldaten ausgebildet und glaubt, dass er im Zweifelsfalle, wenn denn an der Geschichte etwas wahres dran wäre, gegen sie ankommen könnte. Der junge Robert hört, dass sein Vater gestorben ist und reist zusammen mit einigen Freunden nach Afrika. Dort treffen alle in dieser Oase zusammen und es stimmt: Die Toten erheben sich aus dem Wüstensand...
Die „OASE DER ZOMBIES“ ist ein Untoten-Streifen vom italienischen Schmuddelfilmer Jess Franco, der im Grunde noch nie einen anspruchsvollen Film gedreht hat, dies aber wohl auch nie beabsichtigt hat. In seinen Streifen geben sich Horror und Sex die Klinke in die Hand, mal mehr Horror, mal mehr Sex. Hier ist es mehr Horror und so ist „OASE DER ZOMBIES“ ein echter Zombiefilm mit Untoten, wie man sie liebt: Tumb, dank Leichenstarre bedächtig wandelnd und mit steifen Gliedmaßen Leute zerreissend, die nicht schnell genug fliehen können, obwohl die Toten sich wirklich nicht gerade schnell bewegen. „OASE DER ZOMBIES“ ist im Grunde völlig dumm, was Dialoge und Story angeht, aber darum geht es ja nicht. Leider hat der Film auch keine besonderen Goreszenen, die Zombies verdecken die blutigen Stellen immer mit ihren Körpern. Für Zombiefans also ist der Streifen auf alle Fälle eine Bereicherung und auch ein Muss. Für alle anderen ist der Film vielleicht etwas zu gewöhnungsbedürftig.
Die deutsche DVD von X-Rated Kultvideo präsentiert den Film in Deutsch und Englisch jeweils in Dolby Stereo sowie im Bildformat 1:1.85. Als Extras gibt es den französischen Trailer, den deutschen Trailer, den US-Trailer sowie einen alternativen Anfang sowie eine Slideshow verschiedener Videocover und diversem Werbematerial. (Haiko Herden)
Nordafrika im zweiten Weltkrieg, ein deutscher Konvoi versucht Rommel´s Kriegsschatz in Sicherheit zu bringen, wird aber von einer kleinen englischen Einheit in einen Hinterhalt gelockt und dahingemetzelt. Nur ein englischer Offizier überlebt schwerverletzt und wird von einem Scheich gerettet. Schließlich verliebt er sich in dessen Tochter, bevor er wieder in den Kampf ziehen muß.
Viele Jahre später wird der Offizier getötet, weil skrupellose Gangster an den Goldschatz heranwollen. Als der Sohn dies erfährt, macht er sich selber mit einigen Freunden auf den Weg, um das Geheimnis der verfluchten Oase zu klären und den Schatz zu bergen. Niemand hat damit gerechnet, dass die deutschen Soldaten das Gold als Zombies bewachen...
Nazi-Zombies sind eine seltsame Blüte, die das Zombie-Genre Anfang der 80er getrieben hat. Es gibt aber mindestens drei Filme über das Thema, die allerdings alle nicht besonders aufregend sind. Natürlich hat auch Vielfilmer Jess Franco seinen Beitrag geleistet.
Der Film ist leidlich unterhaltsam, wenn auch nicht besonders blutig, aber ein Meisterwerk ist es definitiv nicht, dazu ist die Story zu blöd, die Schauspieler sind zu hohl, so dass man nicht wirklich Angst um sie hat und alles ist so voller Logiklöcher, dass es fast schon wieder Spaß macht, diese zu entdecken. Zum Beispiel passt die Zeitlinie nicht. Die Geschichte nimmt ihren Beginn 1942 oder 1943 in Nordafrika, kurz danach muß der Sohn des Engländers geboren worden sein, denn er wurde mit der Tochter des Scheichs gezeugt, bevor der Vater wieder in die zwei letzten Kriegsjahre ziehen musste. Zum Zeitpunkt der Haupthandlung ist der Sohn ein Student Anfang 20, also müsste der Film ca. Mitte der 60er Jahre spielen, allerdings darf man davon ausgehen, dass Franco die Handlung in der tatsächlichen Entstehungszeit des Films angesiedelt hat, was man z.B. an dem Vorhandensein von Dingen wie Walkman oder auch an den Klamotten erkennen kann. Wenn man also davon ausgeht, dass der Film Anfang der 80er spielt, ist es verblüffend, dass der Scheich in fast 40 Jahren nicht sichtbar gealtert ist und in diesen modernen Zeiten immer noch auf einem Kamel durch die Wüste reitet. Auch an den ziemlich verwest aussehenden Zombies ist überraschend, dass die Augäpfel nach so langer Zeit immer noch völlig intakt sind und nur etwas aus den Augenhöhlen hervorquellen. Zudem scheinen einige Zombies mit der Mode zu gehen und tragen aktuelle Schlaghosen.
Reim filmtechnisch hat man es mit einem typischen Franco-Film zu tun, andauernd Zooms, mehrmaliges Verwenden der gleichen Aufnahmen in kürzester Zeit, Nachtszenen, die am Tag gedreht und nur durch Filter abgedunkelt wurden und Szenen, die in fast völliger Dunkelheit spielen., so dass man gar nichts mehr erkennen kann.
X-Rated hat den Film erstmals in deutscher Sprache rausgebracht und die Synchronisation ist größtenteils, aber nicht immer, ganz ordentlich, auch wenn sie mit eher einfachen Mitteln bewerkstelligt wurde. Da kommen dann aber so wunderschöne Stilblüten in den Dialogen zutage wie: „Wir graben ein paar Tage und dann fahren wir zurück nach London, und wenn ich zu Fuß gehen muß“ oder „Wir bauen uns ein paar Molotow-Cocktails, wie in der Schule“.
Als Bonusmaterial gibt es verschiedene Trailer, wobei der aus Frankreich qualitativ eher mäßig ist und der amerikanische offensichtlich aus dem Internet runtergezogen wurde, da die Bilder ziemlich gepixelt erscheinen. Der deutschsprachige Trailer ist offensichtlich vom X-Rated Team selber zusammengeschnippelt und vertont worden. Der Sprecher erzählt da was von „ermordetetn“ Soldaten, obwohl ein normaler Kampf im Krieg wohl kaum als Mord bezeichnet werden kann. Zudem spricht er von der nordamerikanischen, statt –afrikanischen Wüste, was ein peinlicher Flüchtigkeitsfehler ist.
Auch die alternativen Anfänge scheinen aus dem Internet gezogen zu sein und sind eigentlich nichts anderes als Vorspänne aus anderen Ländern, wobei mal andere Bilder verwendet wurden und die Musik teilweise schneller läuft. Dann gibt es noch eine recht interessante Bildergalerie mit Videocovern, Aushangfotos usw. Übrigens sind die Menus auf dieser DVD nett animiert, so dass die Veröffentlichung für Sammler von Zombie-Filmen eigentlich Pflicht ist.
Bild und Ton sind okay, wenn auch nicht überragend, als Sprachen gibt es Deutsch und Englisch (mit nicht ausblendbaren deutschen Untertieln) und das ganze ist in Widescreen. (A.P.)
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